
Es geht los
Ich will einen Freund besuchen. Genauer gesagt sein Grab. Ich war noch nicht da, obwohl er schon ziemlich lange her gestorben ist. Wir waren zwar nicht besonders nahe, aber und doch ziemlich ähnlich. Im Unterschied zu ihm stamme ich zwar nicht aus dem Mittelmeerraum, bin aber trotzdem genauso ein Hitzkopf. Ich glaube er konnte sich vor allem sehr gut in mich reinversetzen jedes Mal, wenn ich mal wieder mit einem fränkischen Pfarrer aneinandergeraten bin. Er selbst hatte in seiner Heimat den Spitznamen „Donnersohn“. Begraben ist er in Spanien also werde ich den größten Teil des Weges mit Flugzeug zurücklegen, dann aber einige Hundert Kilometer zu Fuß gehen.
Ja, nennen wir das Kind beim Namen – ich pilgere auf dem Jakobsweg. Aber das mit dem Freund war absolut ernst gemeint. Der Heilige Jakobus ist mein Lieblingsapostel. Nicht nur, weil er anscheinend ziemlicher Choleriker war. Er war auch einer von den drei, die Jesus auf den Berg Tabor mitgenommen hat, wo Er sich ihnen in verklärter Gestallt, in seiner göttlichen Glorie gezeigt hat, mit Mose und Elija. Trotzdem stand Jakobus nicht unter dem Kreuz, nur sein Bruder und seine Mutter waren da. Und ich bin auch so ein Schisser, der manchmal im entscheidenden Moment kneift. Zum Schluss aber war Jakobus derjenige Apostel, der als erster des Märtyrertodes gestorben ist und das gibt mir Hoffnung.

Logroño
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