Modernismus

Einleitung (1)

Also schauen wir in die Enzyklika. Der Text ist online auf Deutsch verfügbar.

Encyklika Pascendi Dominici gregis von Papst Pius X über den Modernismus

Einleitung
1 Das uns von Gott aufgetragene Amt, die Herde des Herrn zu weiden, hat insbesondere von Christus die Aufgabe zugewiesen bekommen, den Schatz des den Heiligen überlieferten Glaubens aufs wachsamste zu hüten, unter Abweisung profaner Neuerungen in der Sprache und des Widerspruchs der falsch berühmten Wissenschaft. Diese Aufsicht des allerhöchsten Hirten war zu jeder Zeit der katholischen Herde notwendig; denn auf Antrieb des bösen Feindes des Menschengeschlechts haben niemals „Männer, die da verkehrte Lehren reden”,[2] „Schwätzer und Verführer”,[3] ”Verführte und Verführende”[4] gefehlt. Aber man muss bekennen : Die Zahl der Feinde des Kreuzes Christi ist in dieser letzten Zeit gewachsen; mit ganz neuen und verschlagenen Kunstgriffen suchen sie die Lebenskraft der Kirche zu zerstören und möchten gerne, wenn sie könnten, das Reich Christi selbst von Grund aus vernichten. Darum dürfen Wir nicht länger, schweigen; sonst setzen Wir Uns dem Schein aus, unser heiligstes Amt zu versäumen, und Unsere bisher in der Hoffnung auf bessere Einsicht gezeigte Güte könnte als Pflichtvergessenheit beurteilt werden.

http://www.kathpedia.com/index.php?title=Pascendi_Dominici_gregis_(Wortlaut) und https://www.bibleserver.com/bible/EU

Ich höre schon die Kommentare: Das klingt doch fast nach einer Verschwörungstheorie. Gleich werde ich hier wohl irgendwas über geheime Organisationen erzählen, die im Hintergrund Fäden ziehen, um die Kirche zu zerstören. Das sind doch mittelalterliche Märchen, um die Leute in Angst zu halten. Wir sind als Kirche heute keine Festung mehr. Wir gehen Hand in Hand mit allen anderen und haben keine Feinde mehr.

Ist das wirklich so? Womöglich nehmen wir die Feinde einfach nicht mehr wahr, weil sie, wie der Heilige Papst schreibt, schon drin sind, und wir ihre Angriffe so gewohnt sind, dass sie uns nicht mehr wie Angriffe vorkommen?

Oder vielleicht hat die Kirche tatsächlich keine Feinde mehr? Das wäre eigentlich noch schlimmer. Das würde nämlich heißen, dass wir längst nicht mehr die Kirche Christi sind. Was sagt Jesus im Johannesevangelium?

Wenn ihr von der Welt stammen würdet, würde die Welt euch als ihr Eigentum lieben. Aber weil ihr nicht von der Welt stammt, sondern weil ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt.

Joh 15,19

Wenn wir also plötzlich von allen so geliebt werden als Kirche… Wenn uns plötzlich sowohl UNO wie auch die chinesische Regierung loben… spätestens dann sollten wir uns fragen, ob wir noch Christi Eigentum sind, oder schon längst Eigentum der Welt. Und Jesus sagt klar: beides gleichzeitig geht nicht, man kann nicht zwei Herren dienen.

Natürlich ist die Kirche heutzutage nicht besonders beliebt. Es ist aber ein Unterschied, warum. Wenn wir für unsere Sünden angeprangert werden, dann geschieht uns recht, darum geht’s hier aber nicht. Die Botschaft Christi ist so radikal anders als die Botschaft der Welt, dass sie wie ein Salzkorn im Auge der Welt ist. Wenn die Welt unsere Botschaft also nur noch als Friede, Freue, Eierkuchen empfindet, dann haben wir uns von der Botschaft Christi entfernt. Den Jesus sagte, er wird den Heiligen Geist senden, der die Welt dreierlei überführen wird: der Sünde, der Gerechtigkeit und des Gerichts.

Aber wer ist der Feind? Die Offenbarung nach Johannes spricht von ihm.

DER KAMPF SATANS GEGEN DAS VOLK GOTTES
Ein anderes Zeichen erschien am Himmel und siehe, ein Drache, groß und feuerrot, mit sieben Köpfen und zehn Hörnern und mit sieben Diademen auf seinen Köpfen. Sein Schwanz fegte ein Drittel der Sterne vom Himmel und warf sie auf die Erde herab. Der Drache stand vor der Frau, die gebären sollte; er wollte ihr Kind verschlingen, sobald es geboren war […]
Als der Drache erkannte, dass er auf die Erde gestürzt war, verfolgte er die Frau, die den Sohn geboren hatte. Aber der Frau wurden die beiden Flügel des großen Adlers gegeben, damit sie in die Wüste an ihren Ort fliegen konnte […]
Da geriet der Drache in Zorn über die Frau und er ging fort, um Krieg zu führen mit ihren übrigen Nachkommen, die die Gebote Gottes bewahren und an dem Zeugnis für Jesus festhalten.

Offb 12,3-4.13-14.17

Ich werde euch also nicht über bestimmte Gruppen oder Organisationen erzählen, die die Kirche verfolgen.

Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können, sondern fürchtet euch eher vor dem, der Seele und Leib in der Hölle verderben kann!

Mt 10,28

Die tatsächliche Gefahr, von der der Heilige Papst Pius X schreibt, ist keine Verfolgung sondern dass uns der Feind von der Wahrheit abbringen will. Und Pius X zeigt uns, dass diese Wirkung des Feindes längst ins innere der Kirche eingedrungen ist.

2 In dieser Sache unverzüglich vorzugehen, fordert vor allem die Tatsache, dass die Anhänger der Irrtümer nicht mehr nur unter den offenen Feinden zu suchen sind, vielmehr – das ist das Allerschmerzlichste und Furchtbarste – im Herzen und Schoße der Kirche selbst verborgen sind, um so schädlicher, je weniger sichtbar sie sind – Wir reden, ehrwürdige Brüder, von vielen aus der Zahl katholischer Laien, ja, – und das ist weit beklagenswerter – aus dem Kreise der Priester selbst, die, in einer gewissen verfälschten Liebe zur Kirche, ohne festen philosophischen und theologischen Schutz, vielmehr gänzlich angetan von den durch die Feinde der Kirche überlieferten giftigen Lehren, sich, bar jeder Bescheidenheit, zu Kirchenverbesserern aufwerfen und in kühnem Ansturme alles Heilige an Christi Werk angreifen,

Pascendi Dominici gregis, Link oben

Das sollte uns nicht wundern. Erst letzten Sonntag haben wir im Evangelium das Gleichnis gehört:

Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Mann, der guten Samen auf seinen Acker säte. Während nun die Menschen schliefen, kam sein Feind, säte Unkraut unter den Weizen und ging weg. Als die Saat aufging und sich die Ähren bildeten, kam auch das Unkraut zum Vorschein. Da gingen die Knechte zu dem Gutsherrn und sagten: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher kommt dann das Unkraut? Er antwortete: Das hat ein Feind getan. Da sagten die Knechte zu ihm: Sollen wir gehen und es ausreißen? Er entgegnete: Nein, damit ihr nicht zusammen mit dem Unkraut den Weizen ausreißt. Lasst beides wachsen bis zur Ernte und zur Zeit der Ernte werde ich den Schnittern sagen: Sammelt zuerst das Unkraut und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen; den Weizen aber bringt in meine Scheune!

Mt 13,24-30

Gott lässt das Unkraut bis zur Ernte bis zum Jüngsten Gericht zwischen dem guten Weizen Seines Wortes wachsen, um jedem noch die Chance zu geben sich zu bekehren und gute Früchte zu bringen. Aber deswegen müssen wir auch wachsam bleiben. Paulus schreibt auch schon über falsche Lehren, die sich bereits in seiner Zeit unter die Christen gemischt haben:

Es gibt kein anderes Evangelium, es gibt nur einige Leute, die euch verwirren und die das Evangelium Christi verfälschen wollen. Jedoch, auch wenn wir selbst oder ein Engel vom Himmel euch ein anderes Evangelium verkündeten als das, das wir verkündet haben – er sei verflucht. Was ich gesagt habe, das sage ich noch einmal: Wer euch ein anderes Evangelium verkündet im Widerspruch zu dem, das ihr angenommen habt – er sei verflucht.

Gal 1,7-9

Deswegen ist es wichtig sie aufzudecken und Papst Pius X macht das wunderbar in seiner Enzyklika, treu den Worten vom Heiligen Paulus:

Ich beschwöre dich bei Gott und bei Christus Jesus, dem kommenden Richter der Lebenden und der Toten, bei seinem Erscheinen und bei seinem Reich: Verkünde das Wort, tritt auf, ob gelegen oder ungelegen, überführe, weise zurecht, ermahne, in aller Geduld und Belehrung! Denn es wird eine Zeit kommen, in der man die gesunde Lehre nicht erträgt, sondern sich nach eigenen Begierden Lehrer sucht, um sich die Ohren zu kitzeln; und man wird von der Wahrheit das Ohr abwenden, sich dagegen Fabeleien zuwenden. Du aber sei in allem nüchtern, ertrage das Leiden, verrichte dein Werk als Verkünder des Evangeliums, erfülle treu deinen Dienst!

2 Tim 4,1-5

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